Melbourne bis Canberra

Melbourne ist für mich eine Stadt mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite könnte man meinen man sei mitten im alten London und auf der anderen Seite trifft man auf ein modernes und schon fast mondänes Melbourne. In den alten Hafendocks wird zurzeit fleissig gebaut und es entsteht ein komplett neuer Stadtteil. Es erinnert einem ein bisschen an die Revitalisierung von Sydney’s Darling Harbour. Auf jeden Fall kann man in diesem neuen Quartier hervorragend speisen, was wir am eigenen Leib erfahren durften. Ich wollte aber die Gelegenheit nicht verpassen und meinen Arbeitskollegen André treffen. Er hatte sich vor geraumer Zeit entschieden, für die UBS nach Melbourne zu wechseln. Es liegt nahe, dass man sich da trifft. Wir vereinbarten ein Treffen im Swiss Club von Melbourne und genossen wieder einmal eine Kalbsbratwurst oder ein Züri Gschnetzletes. Leider hat dem Koch der Mut zu etwas mehr Würze an diesem Abend gefehlt. Von André erfuhren wir so einiges über die Arbeitswelt von Australien, die nicht mehr der schweizerischen zu vergleichen ist.

André, nochmals herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir sehen uns bald wieder!!

Leider aber bleibt uns Melbourne auch mit traurigen und erschreckenden Bildern in Erinnerung. Genau zu unserer Zeit brachen rund um Melbourne die schlimmsten Buschbrände aus, die das Land je gesehen hat. Ganze Dörfer werden von Feuerwalzen vernichtet und unzählige Quadratkilometer Land dem Erdboden gleichgemacht. Leider sind bei diesem Unglück so viele Menschenleben zu bedauern wie noch nie in der australischen Geschichte. Aber wir durften auch erleben, wie das Land in solch schwierigen Zeiten zusammenrückt. Überall wird gesammelt und gespendet. Und die Leute geben gerne und viel. Es wurden die Wohnwagen und Caravans zur Verfügung gestellt, um denen, die alles verloren haben zumindest eine Bleibe anzubieten. Und so gibt es hunderte von weiteren Beispielen, die mich tief bewegt haben, wie eine Nation in solchen Zeiten zusammensteht.

Für uns bedeutete das aber auch, dass wir die ursprünglich geplante Reiseroute etwas umstellen mussten und nun nicht die geplanten Nationalparks besuchen konnten. Ausgerechnet diese hatte es ebenfalls hart getroffen. So fuhren wir der Küste entlang Richtung Osten, bis wir in New South Wales die Möglichkeit hatten, ungefährdet in die Snowy Mountains zu fahren. Bei regnerischem Wetter blieb uns dort allerdings nicht allzu viel übrig als in die Hauptstadt Canberra weiterzufahren.

In der Retortenstadt Canberra verbrachten wir aber ehrlicherweise nicht viel Zeit. Die grossen Monumente betrachtet, das Parlamentsgebäude von innen besichtigt, übernachtet und weiter in die Blue Mountains. Darüber könnt ihr unter New South Wales mehr erfahren.

Die Bilder findet ihr in der Bildergalerie unter Melbourne bis Sydney.