South Australia
Adelaide bis Melbourne
Endlich, es ist soweit!! Heute ist der Tag, an dem Stöphi und Katja in Adelaide eintreffen. Zu 6 werden wir die Reise von Adelaide bis Sydney unter die Räder nehmen. Bei über 40 Grad fahren wir zum Flughafen von Adelaide und bereiten dem Hochzeitspaar einen gebührenden Empfang mit grossem Spruchband und Schweizer T-shirts. Welch freudiges Wiedersehen.
Kurzerhand werden Ehepaar und Gepäck auf die beiden LandCruiser verteilt und ab geht’s Richtung Hotel im Zentrum Adelaides. Die Autos werden zurück auf den Campingplatz gebracht, die Flugreisenden kurz unter die Dusche gestanden und bereits treffen wir uns wieder zur Stadtbesichtigung. Adelaide’s Zentrum ist einfach aufgebaut: 2 Quadrate leicht zueinander versetzt, durchzogen mit einem rechtwinkligen Strassennetz, fertig. Ein Fluss durch die Mitte, grosse Parkflächen und das Ganze erhält auch noch ein bisschen Wohlbefinden. Nein, im Ernst Aidelaide hat mir persönlich sehr gut gefallen. Eine kleine Grosstadt, die sehr grosszügig angelegt ist und dementsprechend wenig Hektik aufweist.
Wir wollen ja aber auch noch etwas vom Land sehen, resp. South Australia und Victoria entdecken. Deshalb sind wir froh, dass unsere Honeymooner endlich ihren Kea-Camper in Empfang nehmen können und wir die Landstrassen wieder unter die Räder kriegen.
Natürlich darf man sich, wenn man einmal in der Region ist, dass Barossa Valley nicht entgehen lassen. Kurzerhand dorthin, ein paar tolle Weingüter ausgesucht und um eine Illusion ärmer. Nachdem wir die Vinery von Peter Lehmann und Penfold’s angeschaut haben, wurden wir bei Wolf Blass über die Dimensionen aufgeklärt: 48 Millionen Flaschen Wein alleine von diesem Weingut. Da kann ja kein Herzblut, wie im Wallis, mehr dabei sein. Das ist reine Produktion!! Nichtsdestotrotz lassen wir uns die Weine natürlich schmecken.
Mit neu bestücktem Weinkeller machen wir uns auf den Weg in den Grampians NP, unserem nächsten Highlight. Dort angekommen suchten wir wie üblich das Visitors Center auf, um uns über die möglichen Wanderungen und 4WD-Tracks zu informieren. Nur leider hatten wir nicht bedacht, dass wir mittlerweile in Victoria sind und die Uhren eine halbe Stunde früher gehen. Das VC hatte bereits geschlossen. Dank einem Schweizer Paar konnten wir uns aber trotzdem bereits über mögliche Lookouts und Wanderungen schlau machen. Wir entschieden uns so, dass wir am Vormittag alle Highlights anfahren (und somit nur wenig wandern mussten) und am Nachmittag Katja und Stöphi auf einen 4WD-Track mitnehmen wollten. Da Eveline und Joyce dies schon mehr als einmal erlebt hatten, verzichteten sie grosszügig zugunsten unserer beiden Frischverliebten. Wir suchten uns also einen Einstieg in die Hügelkette und wurden nicht enttäuscht. Je weiter wir uns vorwagten, je anspruchsvoller wurde die Strecke, bis sie in einer Talabfahrt endete, bei der wirklich wissen musste, wie man fährt. Stöphi kam am Steuer von Marcos LandCruiser so richtig ins Schwitzen und Katja war heilfroh, dass sie nicht selber fahren musste. Aber ganz ohne Landschaden ging unser Abenteuer dann doch nicht zu ende. Irgendwie hatte sich Stöphi etwas verschätzt und schon war Marcos frisch erworbener Rückspiegel Geschichte.
Und in diesen Tagen geschah noch ein anderes Phänomen. Der Wind drehte von Nord auf Süd. Plötzlich wurde es kühl und regnerisch. Zuerst spotteten wir wie üblich. Kaum hat der Schaub Ferien regnet es…. Glücklicherweise wurde es bis auf ein paar Tage nicht ganz so schlimm, aber kühl blieb es. Wenn man 20 bis 24 Grad als kühl bezeichnen darf. Trotz des kühlen Windes liessen wir uns die gute Laune nicht nehmen und gondelten vom Grampians NP wieder zurück nach South Australia um in Mount Gambier den blauen See zu bewundern. Zuerst waren wir alle etwas enttäuscht, war der See doch blau, aber bei weitem nicht so intensiv, wie wir uns das erhofft hatten. Aber dank Marcos Hartnäckigkeit haben wir die halbe Stunde Sonnenschein genutzt und haben uns den See ein zweites Mal angeschaut. Wie verwandelt leuchtete er nun in einem traumhaften blau.
Bereits näherten wir uns dem möglicherweise grössten Highlight auf dieser Route: die Great Ocean Road. Wie sich herausstellte, bekam Katja nun endlich die Gelegenheit die Great Ocean Road richtig zu betrachten. Beim letzten Mal war sie nur so darüber hinweggeflogen. Zu unserem Leidwesen besserte sich dass Wetter aber kein bisschen, so dass wir unsere Schnappschüsse der Apostel nicht bei traumhaftem Sonnenschein, sondern vielmehr bei kühlgrauer Witterung machen durften. Wir fokussierten uns dann doch lieber mehr auf den Otway NP und wurden vom Regenwald nicht enttäuscht. Wasserfälle und Farn so weit das Auge reicht. Das sind noch Eindrücke, die einem die Natur bietet, auch wenn wir jeden Sonnenschein nutzen mussten, um unsere Glieder wenigstens ein bisschen aufzuwärmen. Deshalb war es nicht überraschend, fanden wir uns wenige Tage später bereits in Melbourne ein. Darüber und den weiteren Verlauf unserer Reise berichten wir unter Victoria.
Die Fotos zur obigen Reportage wie immer hier.
Von Alice Springs via Dalhousie Springs, Oodnadatta, Coober Pedy, Arkaroola, Flinders Ranges, Port Augusta, Streaky Bay und Port Lincoln nach Adelaide
Immer noch etwas aufgebracht von den Ereignissen der vergangenen Nacht suchten wir zuerst das Gelände ab, ob auch wirklich keine Schlange mehr auf dem Campingplatz rumschlich. Unsere Suche blieb Gott sei Dank erfolglos, so dass wir unsere Reisemobile einräumen und abfahrbereit herrichten konnten. Wie üblich, wenn es in den Busch geht, mussten wir auch unsere Trinkwasser-, Diesel- und Lebensmittelvorräte aufstocken. Geplant war, etwa 5 Tage bis nach Port Augusta unterwegs zu sein. Dies liess unseren Kühlschrank gleich aus allen Nähten platzen. Tja, vorderhand konnten halt nur 2 Dosen Bier kühlgestellt werden. Aber schon in kurzer Zeit wird sich diese Kapazität wieder erhöhen…
Mit randvollen Tanks machten wir uns auf Richtung Süden. Aber der Stuart Highway ist eine doch eher monotone Kilometerfresserei, weshalb wir kurz ausserhalb von Alice bereits zum ersten Mal links abbogen und uns den Rainbow Felsen widmeten. Kurz danach machten wir uns definitiv aus dem Staub des Stuart Highway und liessen ihn rechts liegen. Wir richteten unsere Motorhauben richtung Osten, Chambers Pillar entgegen. Nach einigen Kilometern Gravelroad und Tracks kam er langsam in Sicht. Mitten aus einer relativ flachen Umgebung ragt die Felsensäule aus der Landschaft. Erstaunlich, wie sich ein „Stück“ Stein über Jahrmillionen den Naturgewalten zum Trotz gegen den Himmel reckt. Wir entschlossen uns trotz ca. 40 Grad die Umwanderung des Pillar in Angriff zu nehmen. Glücklicherweise ist die Umrundung eine absehbare Distanz, so dass wir uns keinen gesundheitlichen Risiken aussetzten. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter.
Alice Springs wurde in den Anfängen mit einer Zugverbindung von Adelaide, resp. Port Augusta aus versorgt. Diese erste Bahnlinie kämpfte sich durch den Busch, ist aber mittlerweile nicht mehr in Betrieb. Der Strecke der Old Ghan Railway kann heutzutage mit dem Geländewagen gefolgt werden. Selbstverständlich liessen wir uns das nicht entgehen. Leider ist das alte Bahntrassee heute nicht mehr allzu gut hergerichtet und unsere Autos fanden sich bei Pneu Egger wieder. Es vibrierte und rüttelte auf dem Wellblech, schöner geht’s nimmer. Aber es wären keine LandCruiser, hätten sie dies nicht auch überlebt. Auf dieser Rüttelpiste näherten wir uns also stetig der Grenze vom Northern Territory zu South Australia. Und da war sie auch schon. Ein unscheinbarer Zaun mit einem Gatter. Nur die Welcome to South Australia-Tafel unterschied das Tor von all den anderen Farmgattern. Was erwartet uns nun im trockensten Staat von Australien?
Wir näherten uns Mount Dare. Sozusagen der Ausgangspunkt für all diejenigen, die die Simpson Desert durchqueren wollen. Aber aufgrund der Hitze hatte ja der südaustralische Staat entschieden, die Wüste zu sperren (Sicherheitsgedanke). Dave vom Roadhouse Mount Dare erzählte uns jedoch, dass trotzdem einer durchfuhr. Leider hatte er zuwenig Wasser und zu wenige Kenntnisse vom Sanddünen-Fahren. Glücklicherweise überlebte er. Völlig dehydriert sei er im Roadhouse angekommen. Angesichts dieser Umstände begruben wir die Frenchline definitiv. Zumindest für jetzt. Was wir uns aber sicher nicht entgehen lassen wollten, waren die Dalhousie Springs. Am Rande der Simpson Desert und eines riesigen artesischen Wasserbeckens sind diese natürlichen Quellen, das einizige Wasser weit und breit.
Nachdem das Wasser während 3 Millionen Jahren durch die Gesteins- und Erdschichten gesickert ist, kommt es hier wieder ans Tageslicht. Durch die lange Wanderung hat sich das Wasser auf ca. 45 Grad aufgeheizt. In kühlen Wüstennächten sicherlich herrlich zum Baden, aber bei Tageswerten von an die 40 Grad viel zu heiss, um auch nur darüber nachzudenken, ein erfrischendes Bad zu nehmen. Wohl oder übel blieben unsere Badehosen trocken.
Wir liessen die Simpson Desert hinter uns und fuhren weiter Richtung Oodnadatta. Von nun an wurden endlich die Pisten wieder etwas besser. Nachdem wir unsere Autos regelrecht über Wellblech und Gestein prügeln mussten, kam nun eine besser gewartete Gravelroad richtung Ooodnadatta. Im Pink Roadhouse angekommen, entschieden wir, hier unsere Zelte für eine Nacht aufzuschlagen und erst am kommenden Morgen weiter nach Coober Pedy zu fahren.
Coober Pedy. Mitten im Outback hat vor langer Zeit ein Pionier Opale gefunden. Kaum wurde dies bekannt, machten sich hunderte auf, ihr Glück hier zu suchen. Da die Umstände in denen damals wie auch heute noch nach Opalen gesucht wird, sehr unwirtlich sind, haben sich die Bewohner von Coober Pedy etwas Aussergewöhnliches einfallen lassen. Um den kalten Wintern und den extrem heissen Sommern zu entgehen, haben die Opalsucher ihre Wohnungen in die Hügel gegraben. Nahezu jeder Hügel in der näheren Umgebung von Coober Pedy beherbergt einen sogenannten Dug-Out. Der grosse Vorteil dieser Behausungen ist die Temperatur, welche unabhängig der Aussentemperatur immer um die 25 Grad beträgt. Aber nicht nur die Behausungen faszinieren, sondern auch die Opal-Suche selbst. Nach wie vor ist es nicht möglich, den Abbau von Opalen komplett maschinell zu betreiben. Es ist nach wie vor mit viel Eigenleistung verbunden. Selbstverständlich haben sich die Minenbesitzer einiges einfallen lassen um die Arbeit effizienter zu gestalten. Schlussendlich bleibt das Auffinden von Opalen aber weiterhin von einer grossen Portion Glück abhängig. Bei über 40 Grad haben wir uns angeschaut, wie die Leute wohnen und wo Opale gesucht werden. Da die maschinelle Effizienz fehlt, glänzen die grossen Minenunternehmungen mit Abwesenheit, was jedem Einzelnen die Chance lässt, sein Glück zu versuchen. Man kann sich bei den Behörden von Coober Pedy einen Claim eintragen lassen. Entweder 50 x 50 Meter oder aber 100 x 50 Meter sind wählbar. Von den Behörden mit 4 Pflöcken ausgerüstet schreitet man zur Tat und steckt seinen Claim ab. Darin darf nun nur der Besitzer buddeln. Allen anderen ist dies verboten. Mindestens 20 Stunden pro Woche muss man mit buddeln verbringen um den Anspruch auf den Claim aufrecht zu erhalten. Sobald man die Abgrenzungen entfernt ist die Fläche für alle zum buddeln freigegeben. Aber Vorsicht!! In die vielen Bohrlöcher ist man schnell gefallen. Und wenn einem niemand hat verschwinden sehen…
Wir verlassen Coober Pedy und fahren zurück auf den Oodnadatta Track um in die Flinders Range zu gelangen. Vorbei am grössten Salzsee, dem Lake Eyre, erreichen wir Marree. Wir entscheiden uns für einen Lunch im örtlichen Hotel. Während wir auf das Essen warten kommt der Hotelmanager und sagt, der blaue LandCruiser hat einen platten Reifen. Das ist doch gar nicht möglich. Es stellt sich jedoch raus, dass wir einen schleichenden Plattfuss hinten rechts eingefangen haben. Zum Glück ist das Loch auf der Lauffläche schnell gefunden, so dass wir den Pneu mit Sealfix sofort wieder fit gekriegt haben. Seit Marco und ich durch Australien brausen, ist dies erst der 2. Plattfuss!!! Welch Wunder!!
Frisch gestärkt und mit geflickten Reifen geht’s ab in die Flinders Ranges. Im nördlichen Teil der Flinders Range ist Arkaroola ein Muss. Vor ca. 5 Jahrzehnten von einer Famersfamilie aufgekauft und zu einem Naturreservat umgebaut, ist dieser Teil der Flinders Ranges wieder so ursprünglich wie es vor der Schaffsinvasion einmal gewesen sein muss. Hier in Arkaroola gibt es einen Track, den man als erfahrenen und anspruchsvollen Geländewagenfahrer einfach gefahren haben muss: den Echo Camp Backtrack!! 12 Kilometer riesige Herausforderungen für Mann und Maschine. Gewaltig was der LandCruiser zu leisten im Stande ist. Hier konnte man so richtig an die Grenzen des Möglichen gehen. Nach 4 Stunden waren die 12 Kilometer schadlos überstanden. Aber Maschine, Fahrer und Beifahrerinnen waren nudelfertig. Das war wirklich ein unvergesslicher Nachmittag.
Aber die Flinders Ranges hat noch mehr zu bieten und auch dies wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir genossen den ganzen Tag eine herrliche Rundfahrt quer durch die zentralen Flinders Ranges mit traumhaften Landschaften, verzückenden Bäumen und verlockenden Offroad-Pisten. Total erschöpft erreichten wir am Abend Wilpena. Dieses kleine Touristenresort liegt direkt am Rande des Wilpena Pound, einer Hügelkette die wie ein Oval angeordnet ist. Man könnte meinen, es sei ein riesiger Krater. Aber wie bereits erwähnt waren wir totmüde und wollten eigentlich nichts sehnlicher als Nachtessen, duschen und ab in die Federn. Während die Pasta langsam aber sicher al dente erreichen, kommt die Überraschung.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Marcos LandCruiser irgendwie in Schieflage dasteht. Ich vergleiche rechts und links, Quervergleich mit meinem Toyo und schnell ist festgestellt, dass mit den Blattfedern irgendetwas nicht in Ordnung ist. „Marco, schau mal wie deine Blattfedern ausschauen. Irgendwie sieht das nicht gesund aus.“ Wir kriechen unters Auto und stellen fest, dass auf der rechten Seite 3 von 7 Blattfedern doppelt gebrochen sind!! Wo zum Henker ist den das geschehen? War das die Rüttelpiste um Dalhousie Springs oder etwa doch der Echo Camp Track? Ist vielleicht besser wir erfahren das nie. Auf jeden Fall ist jetzt klar, was zu tun ist. So schnell wie möglich nach Port Augusta neue Federpakete organisieren.
Etwas vorsichtiger als sonst machen wir uns auf den Weg nach Port Augusta. Für einmal sind wir dankbar, dass alles geteerte Strassen ist. In Port Augusta angekommen, fanden wir sofort einen ARB-Händler, der das Old Man Emu-Fahrwerk vertreibt. Leider hat er das Heavy Duty nicht an Lager. Er kann es aber für den folgenden Tag bestellen und mit etwas Glück wird es auch gleich montiert. Das Glück war Marco hold und wir konnten am späteren Nachmittag bereits weiter Richtung Streaky Bay fahren. Marcos LandCruiser hüpft wieder wie ein junges Reh auf der Strasse und auch daneben. Gott sei Dank ist nicht mehr passiert.
Streaky Bay war unser Ausgangspunkt zur Entdeckung der Eyre Peninsula. Hier werden 40% des südaustralischen Getreides produziert. Dementsprechend fuhren wir stundenlang durch abgeerntete Weizenfelder und vorbei an riesigen Sammelsilos, von wo aus das Getreide weitertransportiert wird. Wir aber stachen an die Küste und liessen uns einmal mehr von schroffen Klippen und Sandstränden verzaubern. Aber ehrlicherweise kamen die Strände nicht ganz ans Niveau von Esperance. Aber eben, soviel wie wir gesehen haben, macht auch wählerisch… Trotzdem bot sich Eveline und mir hier zum ersten Mal die Chance, Seelöwen in freier Wildbahn zu sehen und zu erleben. Wir konnten die Tiere beim Sonnenbaden beobachten, hatten aber nicht die Chance allzu nahe an die Tiere zu gelangen, da uns eine steile Klippe trennte. Und eine Kletterausrüstung hat beim besten Willen nicht auch noch Platz im Auto. Vor Ort wurden Ausflüge angeboten, wo man mit den Seelöwen hätte schwimmen können, aber das hatte seinen Preis und wir verzichteten dankend.
Wir machten uns auf, Port Lincoln zu erreichen. Wir hatten zwischenzeitlich herausgefunden, dass in dort das alljährliche Festival Tunarama genau an diesem Wochenende stattfindet. In Kombination mit dem Australia Day, dem australischen Nationalfeiertag, war doch ein Aufenthalt schon fast Pflicht. Wir kamen genau richtig um am nächsten Tag die grosse Parade von Port Lincoln mitzuerleben. Wir freuten uns auf ein unvergessliches Fest. Aber in einer Stadt mit rund 14'000 Einwohner ist die Parade natürlich nicht so riesig wie erhofft. Schlussendlich war es eine Vereins- und Gewerbeparade. Aber was soll’s. Amüsant war es auf jeden Fall. Das nächste Highlight sollte ja noch folgen. Das grosse Feuerwerk!!
Es war wirklich eine „Symphony of Light“ (HongKong), aber kam mit der Dauer von 12 Minuten bei weitem nicht an das Feuerwerk vom Züri-Fest. Stöphi, du hast nichts verpasst.
Sonntag ist Renntag. Marco und ich machten uns auf an den Dirt Circuit. Eine Gravelroad-Rennstrecke etwas ausserhalb von Port Lincoln. AUD 35 für eine Lizenz und AUD 5 pro Rennen und man ist dabei. Einen Rennwagen kann man bereits ab ca. AUD 3'500 kaufen. Natürlich ist die Skala nach oben offen. Der teuerste der auf Platz war, kostete gemäss dem Präsidenten des örtlichen Clubs ca. AUD 35'000. Natürlich ist es mit der Anschaffung noch nicht getan. Immer wieder gibt es Reparaturen, neue Pneus etc. etc. die ins Geld gehen. Aber unter dem Strich ist Rennsport in Australien deutlich erschwinglicher als in Europa. Die Rennen selbst gehen über 10 Runden und der Sieger wird in 4 Durchgängen ermittelt. Ein sehr lauter aber extrem unterhaltsamer Nachmittag fand seinen Höhepunkt im abschliessenden Burn-Out Contest. Viele Jugendliche kommen mit ihren liebevoll aufgemotzten Kisten, schrauben die hintere Stossstange ab und montieren uralte Finken. Damit treten sie an. Die älteren Semester sind ebenfalls reichlich vertreten. Diese hingegen nehmen sich eine getunte Schrottkiste und versuchen damit die Gummierung so schnell wie möglich von der Felge zu lösen. Eine höchst fragwürdige, aber äusserst populäre Art der Unterhaltung. Der Zuschauerraum war auf jeden Fall zum persten voll. Wir aber machten uns vom Acker, bevor wir die Hilfe von Eveline zur Wiederherstellung unserer Lungen in Anspruch nehmen müssten.
Die Reise von Port Lincoln nach Adelaide ist schnell erzählt. Einige Stunden auf dem Highway via die B82 am Mount Remarkable vorbei durch das Clare Valley und schon ist man im Raum Adelaide. Hier werden zurzeit sämtliche Hitzerekorde gebrochen. In den vergangenen Tagen erreichte das Quecksilber tagsüber 44 Grad während der Nacht hatten wir immer noch 33 Grad, was uns nicht gerade einen erholsamen Schlaf ermöglichte. Und in den nächsten Tagen scheint sich dies nicht zu ändern. Trotzdem werden wir hier einige Tage verbringen und uns auf den Besuch von Stöphi und Katja vorbereiten. Wir freuen uns auf euch!!
Wie üblich findet ihr unsere Eindrücke digital festgehalten hier.